Sung Qingling

chinesische Politikerin; ab 1914 mit dem Gründer und 1. Präsidenten der Chines. Republik, Sun Yat-sen († 1925), verheiratet; nach Gründung der Volksrepublik China 1949 stellv. Vorsitzende des Zentralen Volksregierungsrates bis 1954, Mitglied des Ständigen Komitees des Nat. Volkskongresses 1954-1959, stellv. Staatspräsidentin 1959-1975 und stellv. Parlamentspräsidentin 1975-1981

* 27. Januar 1893 Schanghai

† 29. Mai 1981 Peking

Wirken

Sung Qingling (Sung Ching-ling; Song Qingling) entstammt der im Bankwesen und Wirtschaftsleben wie in der politischen Entwicklung Chinas bekannten Familie Sung. Sie war die 2. Tochter Charlie Sung's, der als Bankier nach der Revolution 1911 der Finanzier ihres späteren Mannes Dr. Sun Yat-sen und der Kuomintang war. Mit 14 Jahren begann sie ein Studium in den Vereinigten Staaten am Wesleyan College für Mädchen, Macon, Georgia, wo sie auch promoviert hat. Seither verkörperte sie die Symbiose abendländischer Zivilisation und heimatlicher Kultur. Sie schloß sich frühzeitig dem Kampf um ein neues, moderneres China an. Als Sun Yat-sen 1912 nach dem Sturz des Kaisers zum provisorischen Präsidenten Chinas ausgerufen wurde, übernahm Frau Sung den Posten einer Sekretärin im Präsidentenamt. Sun Yat-sen konnte sich jedoch nicht lange halten, vielmehr wurden er und seine Kuomintang durch Yüan Shi-kai ausgeschaltet. Mit Sun Yat-sen ging auch Frau Sung nach Japan, wo beide 1914 ...